Nachhaltigkeit – Rücksichtsvoller Umgang mit der Umwelt
Die Kulturarena Jena steht für Vielfalt und einen fairen und nachhaltigen Umgang mit der Umwelt und untereinander. Hier gibt es einen Überblick zu unseren Ansätzen und Maßnahmen.
Um die Kulturarena so nachhaltig wie möglich zu gestalten, durchleuchten wir immer wieder alle Bereiche des Festivals, um energiesparende und umweltschonende Konzepte zu entwickeln und umzusetzen. Gleich vorweg: Wir möchten uns hier nicht „grünwaschen“ und wissen, dass Festivals trotz bewusstem Umgang mit der Umwelt schädlich für sie sein können. Hier gehört eine Schippe Ehrlichkeit dazu: Trotz hohem Engagement gibt es an manchen Stellen noch Luft nach oben. Unser Ziel ist es, diesen Abstand immer kleiner werden zu lassen.

Die Kulturarena arbeitet ausschließlich mit Strom aus erneuerbaren Energien: Das Theaterhaus und der dazugehörige Theatervorplatz werden von den Stadtwerken Jena mit 100% Strom aus Wasserkraft versorgt. Des Weiteren wird durch den lokalen Stromanbieter die regionale Wertschöpfung gestärkt und so u. a. auch lokale Energieerzeugunsanlagen in Jena und der Region unterstützt. Vor, während und nach unseren Produktionen achten wir stets auf einen sparsamen Umgang mit unseren Energieressourcen.

Eine traurige Gewissheit: Festivals und Großveranstaltungen verursachen viel Müll. Auf einem abgegrenzten Areal kommen binnen kürzester Zeit Tausende von Menschen zusammen, es werden gastronomische Angebote genutzt, Informationen über Flyer, Tickets und andere Printerzeugnisse verteilt, Banner und Plakate werden gedruckt und auch die Produktionen an sich verursachen durch hohe Materialeinsätze Abfall.
Wir wollen das Müllaufkommen so gering wie möglich halten und Abfälle nach hohen Standards wiederverwerten bzw. sortengerecht entsorgen. Auf dem gesamten Veranstaltungsgelände gibt es deshalb ausreichend Möglichkeiten für eine Mülltrennung, Banner werden, wann immer möglich, nachhaltig weiterverwendet oder später für andere Zwecke genutzt. Das Abfallaufkommen in der Gastronomie wird mit von uns vorgegebenen Maßnahmen stark reduziert, Printmaterialien wurden in ihrer Stückzahl ebenfalls weit nach unten reguliert (an anderer Stelle mehr zu den Einzelmaßnahmen).
Auf dem Gelände stellen wir ausreichend Müllbehälter zur Verfügung, mit deren Hilfe sämtliche Abfälle entsprechend getrennt werden können. Getrennt wird nach: Papier und Pappe, Plastik und Restmüll. Die korrekte Trennung wird unseren Gästen durch farblich markierte und beschriftete Behältnisse gut sicht- und nachvollziehbar ermöglicht. Hinter den Kulissen und in ausgewählten Bereichen (Gastronomie, Backstage, technischer Bereich) sortieren wir zusätzlich nach Glas, Holz und Schrott. Die Leerung der Tonnen und damit Weiterverwendung der Abfallstoffe erfolgt dann schließlich über den Kommunalservice Jena.
Auf dem gesamten Festivalgelände versuchen wir, Einwegverpackungen komplett zu vermeiden. Alle Verpackungen, die an den Ständen für Getränke, Essen und Merchandise rausgegeben werden, sind kompostier- oder wiederverwendbar. Auf Strohhalme und anderen Firlefanz verzichten wir komplett.
Ein flächendeckendes Pfandsystem für alle Getränkebehältnisse sorgt für einen nachhaltigen Materialeinsatz. Übrigens: An vielen Konzerttagen sind Viva con Agua, Unicef oder die Bürgerstiftung Jena vor Ort, um mit dem gesammelten Pfand wichtige Beiträge für die Umwelt und die Gesellschaft zu ermöglichen.

Luftschlangen und -ballons, Glitzer und Konfetti gehören bei einigen Shows dazu, können sich aber als große Umweltverschmutzer entpuppen. Wir versuchen, in Zusammenarbeit mit den Produktionsfirmen unserer künstlerischen Gäste, den Einsatz dieser Materialien zu vermeiden oder so gering wie möglich zu halten. Konfetti besteht meist aus Mikroplastik, welches negative Auswirkungen für die Umwelt mit sich bringt und im Nachhinein schwer zu beseitigen ist. Wenn darauf nicht gänzlich verzichtet werden kann, setzen wir ausschließlich auf den Einsatz biologisch abbaubarer Konfetti- und Luftschlangenmaterialien.
Über die vergangenen 10 Jahre haben wir unsere Printprodukte in ihrer Stückzahl mehr als halbiert, auf einige sogar gänzlich verzichtet. Wir versuchen unnötige Drucke zu vermeiden und achten bei Druckerzeugnissen auf den Einsatz umweltschonender Materialien, wie beispielsweise recyceltes Papier. Wir arbeiten, wann immer möglich, mit regionalen Druckereien zusammen, um die Versandwege zu kurz wie möglich zu halten. Aufgrund des jährlich wechselnden Programms und Zeitraums werden viele Banner und Plakate nur für einen Sommer produziert. Das schmerzt, lässt sich aber nicht komplett vermeiden. Wir versuchen, die Produktion dieser Banner auf das Nötigste zu beschränken, die Materialien wiederzuverwenden oder Banner so zu konzipieren, dass sie über mehrere Jahre verwendet werden können. Des Weiteren kann das Ticket bereits seit mehreren Jahren auch online erworben werden. Ein Ausdruck für den Scan am Einlass ist nicht erforderlich, sondern kann ganz bequem über z.B. das Smartphone vorgezeigt werden.
Ein sorgsamer Umgang mit Wasser schützt die lokalen Wasserläufe, die Tierwelt und das Grundwasser. Wir versuchen den Wasserverbrauch während des Aufbaus, der Veranstaltungen und beim Abbau so gering wie möglich zu halten, um diese wichtige Ressource so gut es geht zu schonen. Für die Reinigung werden umweltfreundliche Reinigungsprodukte verwendet, um potenziell schädlichen Verunreinigungen von Land und Wasser vorzubeugen sowie bedarfsgerechte, umweltfreundliche und saubere Sanitäranlagen zu gewährleisten.
Beim Verbrauch von Wasser achten wir auf eine hygienisch einwandfreie Wasserqualität in allen Einsatzbereichen und legen großen Wert auf alle Regelungen, die der Unbedenklichkeit des Trinkwassers dienen. Die Anlagen und Bereiche, in denen Wasser zum Einsatz kommt, werden regelmäßig nach vorgegebenen Standards gereinigt und gepflegt und zuvor vom Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt Jena-Saale-Holzland geprüft.
Das Abwasser gelangt dann schließlich über das Leitungssystem im Untergrund von Jena zur Zentralkläranlage Jena. Dort wird aus dem Abwasser durch verschiedene Prozesse wieder einleitfähiges Wasser in die Saale und nebenbei noch durch die Vergärung des anfallenden Klärschlamms Strom und Wärme gewonnen. Dadurch kann die Zentralkläranlage ihren Strom- und Wärmebedarf selbst decken. Weitere Informationen.
Wir geben ein klares „Ja“ zu lokalen, regionalen und saisonalen Lebensmitteln und unterstützen (lokale) Bio-Lebensmittelhersteller, um transportbedingte CO2-Emissionen und einen umweltschädlichen Umgang in der Herstellung von Lebensmitteln zu reduzieren.
Gastronomen, die auf dem Gelände Speisen und Getränke anbieten, achten auf die Verwendung von regionalen und saisonalen ökologischen Produkten und die Vermeidung von unnötigen Verpackungen.
Immer mehr Menschen bevorzugen außerdem vegetarische und vegane Alternativen. Unser Angebot haben wir dieser Nachfrage angepasst.
Auch hinter den Kulissen, zum Beispiel im Backstagebereich, setzt sich das fort: Alle verwendeten Fleisch-, Fisch- oder Milchprodukte sind zurück verfolgbar und als lokale, biologische oder anderweitig nachhaltige Produkte zertifiziert (z. B. MSC, WWF, Red Tractor, Soil Association). Obst und Gemüse haben soweit möglich Bio-Qualität und werden regional bezogen. Bei nicht regional erhältlichen Waren wie bspw. Bananen achten wir auf Fairtrade oder eine vergleichbare Herstellung. Wir verzichten auf Produkte, die Palmöl enthalten.
Überschüssige Lebensmittel, die nicht mehr an Künstlerinnen und Künstler oder Gäste rausgegeben werden können, werden gesammelt und umverteilt. Unter Einhaltung hygienischer Standards und bei Unbedenklichkeit in der Qualität verwertet das Team Rester oder Produkte, die beispielsweise das empfohlene Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten haben.
Viele Gäste, viel Verkehr! Leider ist die Anreise des Publikums der größte CO2-Verursacher und macht bis zu 3/4 der Emissionen aus. Durch die gute Anbindung zwischen dem zentral gelegenen Gelände der Kulturarena und dem öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) kann die Umweltbelastung durch die Anreise jedoch stark reduziert werden.
Wir bieten mit unseren Tickets zwei Stunden vor und nach der Veranstaltung die kostenfreie Nutzung des ÖPNV in Jena an. Auf unserer Website findet man unter Anfahrt ausführliche Hinweise zu nahegelegenen Haltestellen und Wegführungen.
Für Gäste, die mit dem Fahrrad zu unseren Veranstaltungen kommen, errichten wir jedes Jahr einen großzügigen Fahrradparkplatz und unterstützen eine nachhaltige Anreise mit jährlich wechselnden Anreizen und Aktionen vor Ort.
Kurze Wege sparen Zeit und schonen die Umwelt. Durch die nahegelegene Unterbringung von Crew und künstlerischen Gästen, besteht kein Bedarf für längere Shuttle-Wege zum Venue. Das Festivalgelände ist vom Hotel aus fußläufig in wenigen Gehminuten erreichbar. Um unnötige und zusätzliche Transportwege für technisches Equipment zu vermeiden, wird dieses nach langfristiger Einsatzplanung sinnvoll vor Ort gelagert. Um auch bei Einkäufen effizient und nachhaltig zu arbeiten, werden alle unverderblichen Produkte einmalig zu Beginn im Großmarkt eingekauft. Frische Produkte kaufen wir im nahegelegen Biolebensmittelmarkt, der fußläufig erreichbar ist.
Textilproduktionen bringen oftmals schwerwiegende soziale und ökologische Auswirkungen mit sich. Unsere Handtücher, angebotene Kleidung und andere Merchandisingartikel bestehen aus ethisch und ökologisch unbedenklichen Materialien, z. B. aus Biobaumwolle bei T-Shirts, Hoodies und Beuteln. Darüber hinaus achten wir auf eine nachhaltige Produktion und kurze Versandwege. Manche Artikel werden dadurch etwas teurer, sind aber gleichzeitig von besserer Qualität und nachhaltiger/langlebiger im Einsatz.