Einfach mal was Schönes

FilmArena

Was soll das sein? Einfach mal was Schönes... Jeder hat da wohl ganz eigene Vorstellungen. Für Karla ist das ganz klar ein Baby, mit Ende 30 ist sie da auch schon recht spät dran. Aber so einfach und schön ist das in dieser launigen, an tragischen und nachdenklichen Momenten kratzenden Komödie natürlich nicht. Ihre beiden Schwestern denken diesbezüglich auch an ganz anderes: Jule will aus ihrer sie einengenden Familiensituation ausbrechen und Johanna ihre große Liebe heiraten, während Mutter Marion ganz gern mal zu tief ins Glas schaut. Karlas Familie kann den Wunsch nach einem Baby ohne dazugehörenden Vater und Mann nicht verstehen und das birgt natürlich großes Chaos und viele schrullige Gespräche und absurde Momente. Zumal da noch der viel zu junge Ole ist, der plötzlich in Karlas Leben auftaucht und für zusätzliche emotionale Verwirrung sorgt. Genau das ist es, was Karoline Herfurths Komödien ausmacht: starke Gefühle. Da macht das Herz gemeinsam mit dem Bauch wilde Purzelbäume. Da fühlt man sich so richtig durchgeschüttelt, weil man gleichermaßen weinen und lachen muss. Hinzu kommt, dass dieser Film auch noch klug ist und Männern (wie auch Frauen natürlich) zu erkennen gibt, dass Frau nicht immer sicher ist, was ihr gut tut und wie sie mit der Welt klar kommen soll, und dass das eben so ist. „Einfach mal was Schönes“ ist großartiges deutsches Kino und fast noch besser als der Vorgänger „Wunderschön".